111 Jahre SVU: Interview mit Andi Pausits
Damit einer der schönsten Fußballplätze in Oberösterreich für seine Gäste weiterhin glänzt und alles für Spieler und Zuschauer richtig funktioniert, ist viel Arbeit nötig. Unser Kantinenteam, unsere Jugendtrainer und unser Obmann und Vorstandsmitglieder leisten einen wichtigen Beitrag aber wahrscheinlich kennt keiner den Platz so gut wie unser Platzwart Andreas Pausits, der für das Hauptfeld und das Nebenfeld zuständig ist und auch an Reparaturen im Vereinshaus arbeitet.
„Wenn ich die Felder markiere und die Linien streiche und dann am Ende des Tages auf mein Handy schaue, sehe ich normalerweise, dass ich 12-15 KM während des Arbeitstags geschafft habe! Dafür brauche ich normalerweise den ganzen Tag und im Sommer wächst der Rasen so schnell, dass ich oft zweimal pro Woche mähen muss. Ich habe mich oft gefragt, wie die Profivereine es schaffen, dass alles im Stadion immer so schön aussieht aber die Ressourcen sind halt anders“, erklärt Andi.
Früher teilte Andi die Aufgaben des Platzwartes mit Marcel Hofinger, aktuell arbeitet er meistens alleine unter der Woche am Urfahrplatz. „Montags beginne ich immer mit der Mülltrennung vom Wochenende, da kommt immer schon einiges zusammen. Danach geht es mit verschiedenen Arbeiten los. Es gibt die Standardaufgaben wie den Rasen mähen und die Linien streichen aber es kommen dann immer wieder Sachen dazu, vor allem Reparaturarbeiten. Wenn ich das selbst erledigen kann, tue ich das sehr gerne. Ich habe Erfahrung als Betriebselektriker und habe auch eine Ausbildung als Schlosser und daher versuche ich, die Dinge selbst hinzukriegen. Manchmal muss ich bei einem Bekannten nachfragen, wie etwas geht und dann probiere ich es selbst. Mir gefällt es, dass ich diese Learning by Doing-Gelegenheiten habe.“
Wie die meisten wissen, besteht aktuell eine Kooperation zwischen dem FC Blau-Weiß Linz und der SV Urfahr. Aufgrund dieser Vereinbarung trainiert und spielt die 1B-Mannschaft von BW-Linz am Urfahrplatz, was natürlich Herausforderungen für unseren Platzwart mit sich bringt, da der Platz sowieso von den Urfahraner-Jugend- und Erwachsenenmannschaft fast jeden Tag bespielt wird. „Bis jetzt hat sich nichts Großartiges geändert, war meine Aufgaben betrifft, da ich sowieso die Felder markieren muss, die Tornetze überprüfen muss usw. Es ist halt schwierig, da vor allem der Trainingsplatz (das Nebenfeld) schon gescheit bespielt ist. Man kann leider nicht recht viel machen aber ich bemühe mich, damit der Platz in so einem guten Zustand wie möglich ist.“ Andi erklärt, dass er und Marcel Verschiedenes versucht haben, um die Plätze auf ein hohes Niveau zu bringen: „Das Beste wäre, wenn wir beim Tormannraum einen Naturrasen hinterlegen könnten und dem Rasen genug Zeit lassen, damit alles richtig wächst. Marcel und ich haben das probiert und es hat ungefähr ein Jahr gehalten, leider nicht länger. Das war irrsinnig viel Arbeit und hat richtig gut ausgeschaut.“ Es ist halt Schade, dass es bei Amateurvereinen nicht so einfach ist, da natürlich den vielen Mannschaften oft nur ein Trainingsfeld zur Verfügung steht.
Andi ist nicht nur bei der Arbeit gerne am Platz, sondern auch in seiner Freizeit genießt er immer noch Fußball: „Ich habe in der Jugend bei der Union Eberstalzell angefangen und bin dann zu Eintracht Wels gewechselt. In der Jugend habe ich quasi Dauerfußball gespielt: Wir waren oft fünfmal pro Woche am Platz, haben in der Leistungsliga gespielt und dazu auch Turniere im Ausland, wie zum Beispiel in Deutschland und Italien, bestritten. Mit 15 oder 16 bin ich dann wieder nach Eberstalzell gewechselt und habe in der 1. Klasse in der Kampfmannschaft gespielt. Leider habe ich mir einen Seitenbandriss zugezogen und habe danach Fußball eher gelassen und bin auf Radfahren umgestiegen.“
Als Andi als Platzwart bei der SV Urfahr begann, nutzte er die Gelegenheit gleich aus, die Fußballschuhe wieder zu schnüren und spielte zweimal in unserer 1B in der coronabedingt abgebrochenen 19/20-Saison. Er hätte sehr gerne weitergespielt, hat aber leider heutzutage Probleme mit dem Sprunggelenk, wenn er zu viel tut und daher bleibt es (bis jetzt) bei nur zwei Spielen im SV Urfahr-Trikot. Seine Kinder machen allerdings ihre ersten Schritte in der Fußballwelt bei der SPG Wilhering/Mühlbach, da die Familie in der Nähe vom Platz wohnt.
Andi, vielen Dank für deine Zeit und deine Arbeit als Platzwart, die so vielen Menschen ermöglicht, der schönsten Nebensache der Welt nachzugehen!