111 Jahre SVU: Interview mit Mario Mayer und Reinhard Enzenebner

111 Jahre SVU: Interview mit Mario Mayer und Reinhard Enzenebner

Interview mit Mario Mayer und Reinhard Enzenebner

Zwei Vereinsfiguren, die die richtigen Weichen stellten

Auch in der 2. Klasse wird die Kampfmannschaft oft zum „Aushängeschild“ eines Fußballvereins, obwohl sich die Mehrheit der Arbeit im Verein um die Nachwuchsabteilung dreht. Die Bedeutung dieser Bemühungen in der Gemeinde darf nicht unterschätzt werden: Sie soll betont und gelobt werden, damit sich noch mehr Menschen dafür interessieren und sich in das Vereinsleben einbinden. Nicht nur wir versuchen, diesem Ziel nachzugehen, sondern auch bei vielen anderen Vereinen wird wirklich tolle Arbeit geleistet: Um nur zwei Vereine zu nennen, der SV Franckviertel spielt eine enorm wichtige Integrationsrolle in diesem Viertel der Stadt und unsere Nachbarn aus Puchenau belegten den zweiten Platz bei der vor kurzem durchgeführten Wahl des familienfreundlichsten Fußballvereins Oberösterreichs. Jürgen Hofer und Max Ecker, die bis zum Rücktritt von Max im Sommer unser Obmann-Team waren (Jürgen ist erfreulicherweise noch als Obmann bei uns), bauten auf die ausgezeichnete Arbeit ihrer Vorgänger Mario Mayer (Obmann: 2010 – 2019) und Reinhard Enzenebner (2005 – 2009) auf, damit unsere lebendige Nachwuchsabteilung weiterhin blühen darf. Wir konnten mit Mario und Reinhard über ihre Zeit als Obmänner reden und fokussierten uns dabei auf die Jugendarbeit, deren Auswirkungen man immer noch im Verein sieht. 

„Als ich übernommen habe, waren die Zeiten ganz anders. Man kann die mit den aktuellen Umständen gar nicht vergleichen. Es hat keinen Nachwuchs gegeben, eine Fusion mit Blau-Weiß Linz ist im Raum gestanden. Es war für mich und Rudi (Simader) eine wichtige Aufgabe, gegenseitiges Vertrauen zwischen dem Verein und der lokalen Politik, sowie innerhalb der Gemeinde, wieder aufzubauen“, erklärt Reinhard, der auch als Spieler und Sektionsleiter tätig war, die damalige Situation. „Innerhalb von zwei Jahren konnten wir wieder eine Nachwuchsabteilung aufstellen. Ich bin sehr stolz auf die Arbeit, die wir geleistet haben. Diese Arbeit hat uns aber viel Zeit gekostet.“

Für Mario, der unsere U16-Mannschaft trainiert und seit dem Sommer unser neuer sportlicher Leiter ist, waren die ersten Bausteine schon vorhanden, als er als Obmann übernahm. Das heißt aber nicht, dass die Situation für ihn besonders leicht war, obwohl er sich schon mit der Arbeit von Reinhard auskannte, da er drei Jahre lang sein Vize-Obmann war: „Soweit ich zurückdenken kann, war es immer irrsinnig schwierig, Trainer für die Nachwuchsteams zu finden. Wir haben ganz gute Jahre gehabt mit vielen Teams. Es hat nicht nur von der Quantität her gepasst, sondern auch von der Qualität, durch die Reihe. Es gibt aber immer wieder Höhen und Tiefen. Aktuell haben wir leider ein marginales Team im Nachwuchsbereich. Heutzutage ist das Thema Vereinszugehörigkeit generell etwas problematisch: Als ich mit Fußball angefangen habe, hat man nur den Verein gewechselt, wenn es wirklich nicht gepasst hat. Das ist nicht mehr so. Es ist jetzt so einfach für Spieler, den Verein zu wechseln.“ 

Bei der SV Urfahr 1912 sehen wir nicht so viele Vereinswechsel, was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass unsere Nachwuchstrainer langfristig bei dem Verein sind und somit zu positiven Bezugspersonen für die Kids werden. Außerdem werden unsere KM- und 1B-Spieler angespornt, bei den Jugendtrainings auszuhelfen. Marco Sageder (U15) und Marlon Aschauer (U12) begleiten zwei Teams, Will Brown und Paul Baumgartner helfen bei den U12-Trainings aus und ab dem Winter kommt Alex Hofer voraussichtlich noch dazu. Mario meint, dass diese Verbundenheit extrem wichtig ist: „Der wichtigste Referenzpunkt für die Kinder ist immer der Trainer. Er ist einfach so wichtig für die Kids und für die Stimmung innerhalb der Mannschaft. Auch der sportliche Leiter und der Obmann spielen in diesem Sinne eine bedeutende Rolle, da sie den Überblick haben und bei den Trainings aushelfen können, sowie alle Kinder, Trainer und Eltern kennenlernen und somit auch zu Bezugspersonen werden“ sagt Mario. Reinhard nennt dazu Verbesserung bezüglich der Infrastruktur als ein weiterer Grund dafür, da man jetzt einfach gerne Zeit am Urfahrplatz verbringt: „Ich bin begeistert, wie die Infrastruktur von außen jetzt wirkt. Alles ist gut gepflegt, die zwei Spielfelder sind schön hergerichtet und innen sieht das Vereinshaus auch positiv aus.“ 

Mario und Reinhard waren auch beide begeisterte Fußballspieler und spielten zuletzt in der 2011/12-Saison in der 1B zusammen. Diese Mannschaft gewann die 2. Nordmitte Reserve-Liga mit einer Mischung aus Erfahrung und talentierten jungen Spielern, wie Reinhard erklärt: „Wir waren eine ältere Mannschaft mit ein paar jüngeren Spielern dabei. Die „Oldies“ hatten das Gehirn und haben alles gelenkt, die Jungen sind gerannt und waren sehr brav. Wir haben uns zusammengefunden, 'ne Gaudi gehabt und es war irgendwie eine lässige Stimmung. Wir wurden überall als die Linzer empfangen, gegen die man gewinnen musste aber wir sind verdient Meister geworden.“ 2012/13 gewann die KM die 2. Klasse Nordmitte und stieg auf. „Wir haben das Mühlviertel in diesen zwei Jahren unsicher gemacht, wir Urfahraner“, grinst Reinhard.

Obwohl die zwei nicht mehr spielen, halten sie sich fit: Reinhard trainiert sechsmal pro Woche als Triathlet und schaffte den 2021 Halbmarathon in Linz in einer beeindruckenden persönlichen Bestzeit von 1:28:20. Mario bestreitet regelmäßige internationale Fahrradtouren, macht aber ab diesem Jahr ein bisschen weniger: „Ich wurde heuer 50 und habe mich dazu entschieden, in der Zukunft ‚nur‘ drei Rennen pro Jahr zu fahren.“

Mario und Reinhard, vielen Dank für eure Zeit und für eure Arbeit, deren Auswirkungen immer noch zu spüren sind! 

Solltest Du nach diesem Artikel Interesse daran haben, uns im Nachwuchsbereich zu unterstützen, wende Dich bitte an Eric Kalischko unter eric.kalischko@svurfahr.at! Wir freuen uns sehr auf Neunanmeldungen – sowohl Spieler als auch Nachwuchstrainer!


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